Figuren verstehen: Die acht Lebenskrisen des Menschen – 1. „Ich bin, was man mir gibt.“

Die erste zu bewältigende Krise des Menschen (oder etwas neutraler ausgedrückt) die erste zu bewältigende Lebensaufgabe des Menschen:

  1. Stadium – ca. 1. Lebensjahr – das Säuglingsalter:
    Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen
    „Ich bin, was man mir gibt.“

Das Gefühl des Ur-Vertrauen als ein „Gefühl des Sich-Verlassen-Dürfens“. Hierzu ist das Kind auf die Verlässlichkeit der Bezugsperson angewiesen. Die Bindung zu der Mutter und die damit verbundne Nahrungsaufnahme spielt eine bedeutende Rolle, da die erste Bezugsperson die Welt repräsentiert. Werden dem Kind Forderungen nach körperlicher Nähe, Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung etc. verweigert, entwickelt es Bedrohungsgefühle und Ängste, da eine weitgehende Erfüllung dieser Bedürfnisse lebenswichtig ist. Außerdem verinnerlicht es das Gefühl, seine Umwelt nicht beeinflussen zu können und ihr hilflos ausgeliefert zu sein. Hier entsteht die Gefahr der Etablierung eines Ur-Misstrauens. Es können infantile Ängste des „Leergelassenseins“ und „Verlassenwerdens“ entstehen. Fixierung durch zu starke orale Frustration zeigt sich in oralen Charakterzügen wie Reizhunger, Gier, Leere-Gefühle, Depression, Ur-Misstrauen, starken Abhängigkeitswünschen.

(Zitiert nach dem Lehrblatt von Svea Lehmann, die wiederum den Text montiert hat nach: Olbirch, E. und Todt, E., Probleme des Jugendalters – Neuere Sichtweisen; E. Erikson und Remschmidt – genauer geht’s leider nicht.)